Warum sich Julian Fetzer über seinen ersten S-Dressursieg genauso freut, ...

... wie über die Lernfortschritte der ihm anvertrauten Nachwuchspferde, erklärt er im Gespräch mit EQUITARIS. 



Julian Fetzer erreichte bei den Okeler Dressurtagen seinen ersten S-Sieg. Mit seinem Toppferd Joopie aus dem Besitz von Sarah P. Thayer gewann der Junge Dressurreiter aus dem baden-württembergischen Zimmern den St. Georges mit 70,965 Prozent.


War dieser erste S-Sieg für Sie Ihr bislang größter Erfolg oder gab es für Sie persönlich noch einen wertvollen?

Ja, der erste S-Sieg war natürlich besonders. Toll war aber auch, damals in der Platzierung beim Preis der Besten Ponyreiter 2019 mit meinem Daddy’s Daydream - so ganz aus dem Nichts - neben den ganzen Bundeskader-Reitern zu stehen.


Sie kommen aus einer Züchterfamilie. Ihr Vater Jürgen Fetzer hat bereits zwei Oldenburger Siegerhengste gezogen, zuletzt den für die absolute Preisspitze von 1,25 Millionen Euro versteigerten Bon Esprit. Bei der Ehrung sind Sie den Hengst selbst gelaufen. Wofür schlägt Ihr Herz mehr – für die Zucht oder für das Reiten?

Für beides! Ein Traum wäre, langfristig in Zucht und Sport Erfolg zu haben. Es ist etwas ganz besonders, qualitätsvolle Pferde selbst aufzuziehen. Der von uns gezogene Hauptprämiensieger Follow Him’s Schönweide war z.B. schon als Fohlen absolut außergewöhnlich, bekam eine 10 im Trab. Zwar haben wir ihn nicht behalten, aber eine Vollschwester zu ihm ist noch bei uns …


Aktuell absolvieren Sie Ihre Bereiterausbildung bei Helgstrand Dressage Deutschland in Syke. Stand für Sie von Anfang an fest, die Pferde zu Ihrem Beruf zu machen oder hatten Sie auch mal ganz andere Pläne?

Es war eher eine spontane Entscheidung. Nach meinem Schulabschluss wollte ich erst einmal reiten – und da kam der Tipp meiner Bekannten Jana Schrödter genau richtig, die selbst bei Helgstrand Dressage Deutschland geritten war. Es macht mir unheimlich viel Spaß. Anschließend möchte ich gerne noch Marketing studieren, um zwei Standbeine zu haben – am liebsten ein Online-Studium, damit ich auch weiterhin reiten kann. 


Was macht Ihnen mehr Spaß: zu Hause trainieren oder zum Turnier fahren?

Pferden etwas beizubringen, aber auch von und mit ihnen zu lernen, und vor allem die Arbeit mit jungen Pferden, fasziniert mich total. Deswegen, ja, ich trainiere sehr gerne und schätze es sehr, dass wir nur ganz gezielt zum Turnier zu fahren.